Lessings Drama „Nathan der Weise“ ist derzeit so aktuell wie vor 230 Jahren. Vermutlich weil die friedliche Koexistenz der Religionen noch vielerorts eine Utopie ist und Religion wie eh und je für die Durchsetzung verschiedenster Machtinteressen instrumentalisiert wird.

Lessing verlegt seine Handlung in die Zeit der christlichen Kreuzzüge im 12. Jahrhundert. In Jerusalem treffen die Kreuzritter auf Sultan Saladin, der über Syrien und Ägypten herrschte und seine Macht bis nach Palästina ausdehnte, wo neben den dort lebenden Juden auch die Christen ihr Patriarchat aufgebaut hatten. In diesem Hexenkessel spielt die Geschichte von dem reichen Juden Nathan, der nach furchtbarem durch die Christen verursachten persönlichen Leid dadurch von seinen Rachegedanken befreit wird, dass ihm ein Klosterbruder ein kleines Mädchen anvertraut, um es vor dem sicheren Tod zu bewahren. Das Mädchen ist christlich getauft, wächst in Nathans Haus unter der Obhut einer christlichen Gesellschafterin, aber im Glauben Jüdin zu sein auf. Was Nathan nicht weiß, ist dass sein Freund Wolf von Filnek ihm dieses Kind bringen ließ, da dessen Frau die Schwester Conrad von Stauffens bei der Geburt gestorben ist und er selbst nach Gaza abgeordnet wurde, wo auch er im Kampf fällt.

Als ein junger Tempelherr – verwirrt und unglücklich, weil ihm  als einzigem Gefangenen von Sultan Saladin das Leben geschenkt wurde – Nathans Tochter Recha aus Nathans brennendem Haus befreit, nimmt diese Verwirrspiel um freundschaftliche und verwandtschaftliche Bindungen seinen Anfang. Wem fühlt man sich zugehörig und warum? Und welche Rolle spielt bei dieser Zugehörigkeit die Religion?

Auf die Frage des Sultans, welche denn nun die wahre, die richtige Religion sei, erzählt Nathan die berühmte Ringparabel. Die Erkenntnis aus dieser Erzählung ermöglicht Freundschaft und gegenseitigen Respekt über Glaubensgrenzen hinweg und öffnet den Weg zu einem guten und vernünftigen Ende.

Regie und Stückfassung: Gabriele Sponner
Musik: Ursula Quast, Albrecht Fendrich, Salam Naef,
Bühnenbild: Albrecht Fendrich
Kostüme: Catrin Brendel
Produktionsleitung und Dramaturgie: Sybille Hirzel
Assistenz: Annalena Grihn, Charis Zimmermann,  Luca Bonfirraro
Technik: Kai-Uwe Kristan

Schauspieler: Ahmad Abora,  Ammar Alsabagh, Mathias Bohnet, Harry Borstel,  Maja Fiedler, Lilly Kurz, Jeanette Lorenz,  Markus Manthey,  Mouaz Mohammad, Salam Naef, Gerry O’Kelly, Simone Rathfelder, Christiane Rehm, Uwe Rith, Hella Santner, Adela Vukovic, Malek Yousef

Termine:
Sa. 11. 02. 2017   19.00 Uhr     Premiere
So. 12. 02. 2017   17.00 Uhr
Mo. 13. 02. 2017  10.30 Uhr  Schulvorstellung
Mi. 15. 02. 2017   10.30 Uhr   Schulvorstellung
Di.  21. 02. 2017   10.30 Uhr  Schulvorstellung
Do. 23. 02. 2017   10.30 Uhr  Schulvorstellung
Fr.  24. 02. 2017   10.30 Uhr  Schulvorstellung
Sa. 25. 02. 2017   19.00 Uhr
So. 26. 02. 2017   17.00 Uhr
Fr.  03. 03. 2017   19.00 Uhr
Sa. 04. 03. 2017   19.00 Uhr
So. 05. 03. 2017   17.00 Uhr

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https://youtu.be/1QqCGfLqcNo